- Spreading-Effekt und Neon Color Spreading:
der Effekt, wenn eng beieinander liegende Punkte noch deutlich zu sehen sind, die Farben aber schon miteinander verschmelzen; beim Neon Color Spreading ist der Spreading-Effekt mit dem visuell-graphischen Phänomen der Transparenz kombiniert (vgl. van Tuijl et al. 1979Tuijl, H.F.J. van u. Leeuwenberg, E.L.J. (1979): Neon color spreading and structural information measures . Perception & Psychophysics 25 (4), 269-284).
- Abney-Effekt:
der Effekt, wenn monochromatisches Licht mit weißem Licht vermischt wird, bei dem sich nicht nur die Sättigung, sondern auch der Farbton verändert (vgl. Pridmore 2007Pridmore, R. (2007): Effect of purity on hue (Abney effect) in various conditions. Color Research and Application. 32.1, 25–39). Daraus folgt, dass bei einem Farbton nicht nur die gemessene Wellenlänge bestimmt werden sollte sondern auch die Wellenlängen des beleuchtenden Lichts.
- Helmholtz-Kohlrausch Effekt:
der Effekt, dass die empfundene (absolute) Helligkeit bei gleichbleibender Leuchtdichte durch zunehmende Sättigung zunimmt und vom Farbton beeinflusst wird. Ein buntes Bild wirkt daher bei konstanter Helligkeit heller als ein einfarbiges Bild (vgl. Wyszecki et al. 1982 Wyszecki, G. u. Stiles, W.S. (1982): Color Science: Concepts and Methods, Quantitative Data and Formulae. New York).
- Hunt- und Stevens-Effekt:
beim Hunt-Effekt führt eine Erhöhung der Leuchtdichte eines Reizes auch zu einer Erhöhung von dessen Farbigkeit, d.h. hellere Reize erscheinen farbiger (Hunt 1952 Hunt, R.W.G. (1952): Light and dark adaptation and the perception of color. J. Opt. Soc. Am, 42, 190-199). Beim verwandten Stevens-Effekt nimmt der Kontrast mit der Leuchtdichte zu (Stevens et al. 1963Stevens, J.S. u. Stevens, S.S. (1963): Brightness function: effects of adaptation. In: Journal of the Optical Society of America, 53.3, 375–385 ), was bedeutet, dass dunklere Farben bei starker Beleuchtung dunkler und hellere Farben heller erscheinen.
- Helson-Judd-Effekt:
Zufällige Muster, die mit einem starken monochromatischen Licht bestrahlt werden, nehmen den Farbton des Lichtes an, wenn sie heller als der Hintergrund sind. Sobald sie dunkler sind, nehmen sie den komplementären Farbton an (Judd 1940 Judd, D.B. (1940): Hue saturation and lightness of surface colors with chromatic illumination. Journal of the Optical Society of America 30, 2-32).
- Adaptions-Effekte:
Durch Adaption ist es möglich, die Empfindlichkeit der Wahrnehmung auf Veränderungen in der Umwelt anzupassen (vgl. Kap. 4.55). Unterscheiden lassen sich: Hell-Adaption, Dunkel-Adaption und Farb-Adaption (Chromatische Adaption). Die Chromatische Adaption wird in fast allen CAM-Systemen berücksichtigt. Es werden angebotene „unnatürliche Farben“, wie z.B. ein sog. Rotstich eines Bildes, so ausgeglichen (adaptiert), dass ein natürlicherer Eindruck entsteht (vgl. Kallmann 2003Kallmann, A. J. (2003): Farbkonstanz und Farbkontrast. Eine Untersuchung mit Hilfe der farbigen Schatten. Diss. Univ. Mainz).
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