5.5 Abgrenzung von Wertmustern

5.5 Abgrenzung von Wertmustern

Das Abgrenzen von Wertemustern zu den umgebenden Graphik- bzw. Informationsmustern in der Abbildungsebene ist ein Vorgang, um mit dem visuell separierten, und im vollen Umfang mental zur Verfügung stehendem Muster strukturelle Klassifikationen und Vergleiche vorzunehmen. Auch hier ist wieder davon aus zu gehen, dass die unterschiedlich optisch wirkenden Graphikstrukturen der Kartentypen zu einer abweichenden Musterbildung führen werden.

Es wird untersucht, welche „Einheitlichkeit“ bei der Bestimmung von Musterabgrenzungen in den Kartentypen zu erwarten ist. Es werden VPn aufgefordert, aus angebotenen Abgrenzungsvarianten für jedes vorgegebene Musterzentrum eine Variante auszuwählen.

Im Experiment werden Abgrenzungen von Wertehäufungen vorgegebene und die VPn aufgefordert, davon eine Abgrenzung auszuwählen. Neben dem Blickverlauf wird der zeitliche Aufwand registriert, um den Verlauf des  Prozesses der Abgrenzung einschätzen zu können.
Den Versuchspersonen wird zunächst eine Testvorlage mit einer Kennzeichnung vorgelegt. Die Versuchsperson soll dann mit dem Blick die Häufung umranden. Daraufhin wird die Testvorlage ohne Kennzeichnung vorgelegt und die Versuchspersonen müssen erneut mit ihrem Blick die zuvor markierte Häufung umranden. Dieses doppelte Verfahren wurde gewählt, weil der Verdacht bestand, dass die Kennzeichnung in der Mitte einer Häufung den Blick immer auf sich ziehen würde.
Aufgabenstellung:

„Im Folgenden werden Ihnen Kartenvorlagen mit Werthäufungen präsentiert, die im Zentrum mit einem Stern gekennzeichnet sind.

  • Sie haben die Aufgabe diese Häufungen um den Stern herum mit Ihrem Blick optisch abzugrenzen. Wandern Sie dazu mit Ihrem Blick einmal langsam um die Werthäufung herum.
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang ein zweites Mal ohne die Kennzeichnung durch den Stern.
  • Sie können jeweils mit einem Druck auf eine Taste der Tastatur zur nächsten Abbildung springen.“

Die Auswertung der Ergebnisse gestaltet sich äußerst schwierig, da

  • offenbar die Fähigkeit mit dem Auge eine Linie abzutasten bei den Versuchspersonen unterschiedlich ausgeprägt ist,
  • die Geschwindigkeit der Abtastung der Grenzen unterschiedlich ist, so dass  unterschiedliche Fixationslängen registriert wurden.
Ausgewählte Beispiele:
Abb. 55 Sakkaden und Blickpunkte je 20ms bei VP 5_4 bei  Choroplethen mit Markierung
mit Markierung:                                     ohne Markierung
Abb. 55.1 Blickpunkte je 20ms bei VP 5_5 bei Choroplethen
Abb. 55.2 Sakkaden und Blickpunkte, 20ms bei VP 8_2 bei Gest. Gittersignaturen mit Markierung
Abb. 55.3 Bildserie der 6 VPn mit Markierung,  60ms, 30 px